U-1426-04-21-0001

Aus Quellen Alpen-Adria

1426 April 21, Spittal an der Drau

Regest

Die Pfarrer und Kapläne der Grafschaft Ortenburg versprechen Graf Hermann II. von Cilli für die Regelung ihres Erbrechts einen ewigen Jahrtag für die Cillier in der Pfarrkirche Spittal zu halten.

Transkription

In des almechtigen gotes namen amen. Als in der heiligen kriſtenhait im gemeinen concilÿs von heiligen vätern päbſten kchaiſern der brieſterſchafft vnd pfaffhait, hab vnd guͦt gefreÿet iſt, das ſÿ des nÿemandes fräuüenlich verſahen anziech noch nemen ſoll, an irn willn, als das alles aigenlichn dj püecher gaiſtlicher vnd weltlicher rechten vnd ordnüng innen haltn vnd begreÿfen vnd als im ain ab weſen der fŭrſten vnd herren etzlich ir haubtlewͦt purkhgrafen ambtlewt vnd richter ſich vergeſſen vnd dj freyhait nicht fürſetzen noch wiſſn haben wellen in leben vnd nach der brieſter abgeen gewönlich in pfarhöff vnd hewser vallen, vnd ir hab. Da vnd an anderen endten wo ſy die ervaren an ſich ziehen vnd nomen haben. Wir hernachgeſchriben pharrer vnd kaplän hÿe oben in der herſchafft vnd grafſchafft Orttenburg dem hochgeboren fürſten vnd herren graff Herman graüen ze Cilj vnd inn dem ſäger etc. wann in Windiſchen landen vnſers gnädigen herren an gerüfft vnd diemüttigklich gebeten, das er vns ſölh gnad getan hat, als das ſein briff dën er vns darauff geben hat. Nämblich innen haltet vnd begreyffet in ſölher maſſe, das vnser ÿetweder pfarrer vnd kaplan vnd all vnſer nach khömen vnd auch vnſer vicerj vnd geſelen all ſein hab vnd guet, was er über ſeins leybes notŭrfft fürbringt vnd erſpart geben vnd verschaften mag des erſten das all redlich geltſchuld vnd auch das dienünd folkh vmb iren gewntten lön bezalt vnd auſgericht werden, darnach vnd auch ob er khain geltſchuld hinter im lies, was dan ſölher ſeiner hab v̈ber beleibt ſoll vnd mag er geſchaffen ain taill der khirchen wiſſentlich anzelegen, den andern taill ſeiner nachkhömen, den dritten taill ſeinen frëwnden den virden taill armen lěwten des alles vnd ÿeder auff ſein gewiſſen, in ſölher mas ze ordnen vnd ze ſchaffen stăt halten ſoll vnd mag getrewlïch vnd angeverde, vnd ob das wär das vnſerz ainer angeschäffte verſchied vnd ab gieng ſo ſüllen vnd můgen dj nagsten zwen pfarrer ſölh ſein hab vnd guet ſo er dan gelaſſen hat auſrichten vnd taillen in aller der maſſe vnd nicht anders den als oben geſchriben ſtet vnd begriffen iſt, an des obganantten vnser gnadigen herren graff Hermans graüen ze Cilj etc. vnd aller ſeiner erben vnd aller der iren irrüng vnd hindernüſſe, vnd vmb ſölh gnad ſo er vns gethan hat, haben wir nach geſchriben pfarrer vnd kaplan des erſten ich Linhart Wampekh pfarrer ze ſpitall, ich Johannes Predinger pfarrer ze Kheklberg, ich Joſt Mottintzer, pfarrer ze Fewſtritz ich Hans pfarrer ze Nütlenſtorff, ich Hans ſchütdich vnd ich Anſhelmüs bed pfarrer zu ſand Paternian, ich functio in KameringMathe pfarrer ze Khamring, vnd ich Peter pfarrer ze Paldramſtorff, ich Hans Glipperg pfarrer ze ſägritz ich Künrat pfarrer ze Freſnitz ich Hans von Prawnagkh pfarrer ze Liſeregkh, ich Eraſm pfarrer ze Moltzpüchl, ich Leo pfarrer ze Weÿſſenſtain ich Niclas pfarrer ze ſterenbergk ich Criſtan pfarrer an der Fewͦstritz an der Gaill, ich Jörg an ſtat .n. des pfarrer ze ſteÿrbergk ich Fridrich pfarrer ze Khirpach, ich Caſpar pfarrer ze ſand Danÿell vnder Goldenſtain, ich .n. pfarrer im Tweng, ich Hans Mottintzer, ich Michl ſleſit, ich Michel aus der Reyffnitz, ich Eraſm, ich Hans Gallj, all fünff caplän zu ſpitall, ich Peter kaplan ze Ortenburg vnd ich .n. caplan ze Döbriach vns all mit namen für vns vnd all vnſer nachkhömen vnſer obgenantten pfarrkirchen vnd caplaneÿen mit veraintten guetten willen gen dem obgenantten hern vnſerm gnädigen hern von Cilj etc. vnd ſeinen nachkhömen verpünden vnd wir verpinden vns des in krafft des briffs alſo das wir vnd all vnſer nach komen all jar järlichen acht tag nach aller ſeeltag vnser yeder mit vnſer ſelben perſon geen ſpitall ze ſamm khömen auff vnſzer ſelbs choſt vnd zerüng vnd in dan alſo mit ainander daſelbs in der pfarkhirchen des abents mit der vigilj vnd des morgens vnſzer yeder mit ainer mes, doch das darvnder ain ſeelambt vnd ains von vnſzer fraüen gesüngen werden löblich vnd erwerlich begen vnd volbringen wellen vnd ſchüllen ewiglich an alln abgangk götlich vnd andächtlich, ſeiner vnd aller ſeiner vorforderen vnd nachkömenden ſeeln ze haill vnd ze troſt gen dem almechtigen got ſo wir peſt mügen, vnd wir ſchüllen auch dar zu schulmaiſter meſner vnd ander vmb ir müe vnd khertzen zu den meſſen vnd zu der par als gwöndlich iſt auſrichten vnd ordenlich volbringen. Alles auff vnſzer ſelbs koſt vnd darlegen, damit das löblich volbracht werd an alles gever, vnd ob das wär, das villeicht vnſer ainer von eehaffter not vegn dar zu nicht kömen mocht, ſo ſol der ſelb dan ain caplan an ſeiner ſtat ſenden, welher aber des ſelben nicht entät, der wër vns den andern pfarrern vnd caplän zehen phündt wachſs vervallen, die ſüllen wir dan von in nemen, vnd mit ainer gwiſſen anlegen alſo das dem ſelben jartag ze nütz köm. Als wir vns darumb verſchriben vnd verpünden haben vngeverlich, vnd welher vnder vnſzer des wachs ze geben nicht gehorſam wold ſein, ſo ſüllen wir an rüeffen des ſelben pfleger oder richter er ſey geiſtlich oder weltlich das er vns bottten czw ſchikh das der ſelb vnser bot darvmb vnd auch vmb dÿ nach raÿſſig zerung pfand genemen müg wan vns vnser gnediger her von Cilj etc. mit ſein briff vns ſigl vmb vnſzer vorgenant frayhait gnädiglich verſorgt hat vnd darin empholhen allen habtlewͦten pflegern, purgkgrauen ambtlewten, richtern, maütnern vnd allen anderen in der benantten herſchafft Orttenburg geſeſſen gegenburtigen vnd künfftigen ernſtlichen, das ſy vns vorgenant pfarrer, caplän vicarien vnd gesellen all vnd vnser yegleichen beſünder vnd vnſzer nachkömen, pey ſolhen gnaden halden vnd beleiben laſſen, vnd vns darin in kainer weÿss irrn noch beſwärn, noch ander ÿemandt beſwären laſſen, noch ſich vnsers guets in khainer weÿſs verſahen noch vnder ziehen, vnd darin khain anders thun etc. Mit vrkund des briffs haben wir all obgenant pfarer vnd caplän den erwirdigen vnſeren gnädigen heren Criſtoffs abbt ze Milſtat gebetten das er ſein inſigl daran gehengt hat im vnd ſeinen nachkömen an ſchaden vnd ſo hab ich obgenanter Linhart pfarrer zu ſpitall vnd ich obgenanter pfarrer zu Paldramſtorff vnd ich genanter Joſt pfarrer zu Fewſtritz vnd ich genanter Hans Glipperg pfarrer ze Sägritz vnd ich genanter pfarrer zu Moltzpüchl haben vnser inſigl auch auff den briff gehenget darunter wir obgenant all vnd yëder pfarrer vnd kaplan vns für vns vnd all vnſer nach khömen verpünden alles das stät ze halden vnd ze volfüren das auff den brieff geſchriben ſtet vnd dawider nit reden noch thün mit recht noch an recht geiſtlich noch weldtlich mit wortten noch mit werkchen in kainer weÿs an gevër. Geben zum ſpitall an ſuntag vor ſand Jörgen tag nach Cristj geburd virzehenhündert iar, vnd darnach in dem ſechs vnd zwainzigisten iar.

Archivvermerke

verso

1426 april 21

LANDES-ARCHIV IN KÄRNTEN (Stempel)

Portia B No (Stempel) 5

der prieff ?haid

Beschreibung

Kop. (15. Jh.) Pap., 30 x 42 cm, an Falzen teilweise gebrochen

Überlieferung

Abschrift

Kärntner Landesarchiv, Herrschaftsarchiv Porcia, 5 (1426 IV 21)

AT-KLA 30.2-B-5 https://landesarchiv.ktn.gv.at/klais/objekt.jsp?id=1932333

Nachweise

Druck

Christian Domenig, Die Urkunden der Grafen von Cilli (1341-1456). Bd. 2., Nr. (in Bearbeitung).

Regest

Domenig, Christian: "tuon kunt". Die Grafen von Cilli in ihren Urkunden (1341-1456). Diss. Klagenfurt 2004, Nr. 205, 171. OBV

Siehe auch

 Datum„Datum <span style="font-size:small;">(Date)</span>“ ist ein Datentyp für Datumswerte. Er wird Attributen mit Hilfe eines von Semantic MediaWiki bereitgestellten, softwareseitig fest definierten Attributs (Spezialattribut), zugeordnet.Regest
U-1427-04-27-000121 April 1426 JLGraf Hermann II. von Cilli regelt das Erbrecht des Klerus der Grafschaft Ortenburg, wofür die Cillier einen ewigen Jahrtag in der Pfarrkirche Spittal erhalten.