U-1372-09-30-0001
1372 September 30, Brno
Regest
Kaiser Karl IV. erhebt die Freien Hermann und Wilhelm von Sannegg zu Grafen von Cilli.
Transkription
Wir Karl von gots gnaden Romiſcher keÿſer zuallenzeiten, merer des reichs vnd kunig zu Beheim. Bekennen vnd tuͦn kund offenlichen mit diſem briefe allen den, die yn ſehend, oder horent leſen, wiewol wir duͦrch keyſerliche wirdikait zü der vns der almechtige göt von vberflüſſigen ſeinen gnaden mildiclichen hat geſchikket ,aller vnſer getrewen als weite, das heilige Romiſche reich gebreitet iſt ſäld vnd ere pflichtig ſeint zuͦ meren jdoch ſeint wir billich geneiget ſülcher vnſerer getrewen weſen vnd namen mit ſunderlichen genaden vnd eren gunſtlichen erheben, die in ganczer ſtetikeit vnd rechten treẅen vns vnd dem reiche zu dinſte iren fleizz vnd werke für andir lewte nüczlichen erczeigen. Dauon wann die edeln Herman vnd Wilhelm gefettern von Seheneke vnſer vnd des reiches frey edlen vnd lieben getrewen in geleichnüſſe aller irer eltern vnd fürfaͤren in vergangen tzeiten vns vnd dem heilligen Romiſchen reiche getrewlichen vnd nüczlichen beigeſtanden ſein vnd fleiſſiclichen gedinet haben vnd domite wol erworben das wir sie gen ſuͦlichen iren dinſten in ſunderliche meruͦnge ires naͤmen vnd ern billichen von kaiſerlicher mildickeyt vnd angeborner guͤte bedenken, des haben wir angeſehen vnd in vorſichtikeit vnſers herczen merklichen bedacht ſulche erbarkeyt, dienſte vnd trewe, die vns die egenan. Herman vnd Wilhelm von Seheneke nüczlichen getan haben, vnd auch sie vnd ir erben in kunftigen zeiten furderlicher, wolgetuͦn muͦgen vnd ſuͦllen, vnd darumb vnd auch fleizziger bete willen der hochgeborn Albrechts vnd Leopoltes herczogen zu Oſterreich zu Steyern vnd Kernden vnſrer lieben soͦne vnd fuͦrſten, haben wir mit wolbedachten muͦte, mit rate vnſrer vnd des reiches fuͦrſten, grafen freihen, edlen vnd lieben getrewen, von rechter wiſſen vnd keiſerlicher mechte volkomenheyt geſchepffet geſaczet vnd gemachet, schepffen ſetzen vnd machen mit krafft ditz brieus die obgenantten frey edlen von Seheneck Herman vnd Wilhelm zuͦ grafen des heilligen Romiſchen reiches, vnd geben in grauen namen von Cili genant. Auch ſchepffen, ſeczen, vnd machen wir von egenan. kayſerlicher macht vnd rechter wiſſen dieſelbe grafſchafft von Cili in diſen iren nachgeſchriben herſchefften gebieten, gerichten, guͦtern, zugehorungen, gemerken vnd czielen, anzuheben, an dem benanten slöſze Sehenecke dauon sy vor freyn ſind geweſen vnd von dannen an ainer ſeiten auf vncz zu ainem andern sloſze gehaiſſen Obernburg von demſelben wider czuͦ tal zuͦ einem haws vnd slöſs Schonſtain geheiſſen, vnd furbaſſer ab biſſ zuͦ dem dorf genant Gecluk vnder Hohennëkg in dem herczogtumb zu Steir, vnd gehet biz zu dem dorf, geheiſſen Gaberch daſelbſhin ſind auch die gemerkch der gebiet, die genant iſt Rohatſch vnd von denſelben gemerkchen an der andern ſeyten wider auf zu der benanten grafſchafft Cili, vnd zu ainem sloſze genant Oſterwicz, vnd gehet wider zu dem vorbenanten sloſze Sehenekg, die nach der leng haben auf zehen meil. Auch habent ſich an dieſelben herschefft, nach der breite vnd gebiete dacz dem dorf, das gehaiſſen iſt Gruͦblicz, das da stoſſet an das gemerkch Landſperg in dem piſtuͦmb zuͦ Guͦrkch vnd gehen biz zuͦ dem dorf das gehaiſſen iſt Sabiach bej Feẅſtricz in dem herczogtuͦm zuͦ Steir, das ſich czeücht an einem enden auͦf vier meil vnd an ettlichen andern enden auf drej meile. Wir ſeczen ſchepfen vnd machen auch von Romiſcher kaiſerlicher maieſtat volkomenheit, ob ſich die benanten grafen von Cili oder ir rechte lehenſerben jndert, an andern herſchefften sloſſern vnd guͦtern in dem heiligen reich gelegen, erhohen, meren, vnd braiten wurden, das sy der dann auch ingleicherweiſe, in ſolhen rechten, eren vnd freihaiten gemeſſen vnd gebrauchen ſullen vnd muͦgen, als wir in dann auf die obgenanten grafſchaft Cili gegeben haben. Vnd wann nuͦ von ſolhen herſchefften gebieten gerichten guͦtern zuͦgehoruͦngen, vnd zielen, ſy wol grauen geſein vnd ſich als grauen gehalten muͦgen. Alſo das von ſolhen keiſerlichen schepfunge vnd geſecze krafft wegen die obgenanten Herman vnd Wilhelm alle ire rechte lehenſerben vnd nachkomen, ewiclichen, grauen von Cili genant ſein vnd bleiben ſullen, vnd die obgenan. grafſchaft, als ſie dauor in iren zielen vnd gemerken begriffen iſt von vns dem Romiſchen reiche, vnſern nachkomen Romiſchen keyſern, vnd kunigen zuͦ rechten edlen freyen lehen, als wir in die auch gegenwuͦrtclichen mit gewonlichen hulduͦngen, vnd eyden verlihen haben, empfahen halten vnd gerülichen, beſiczen ſullen vnd muͦgen, an allerlay hindernüſſe, vnd auch das ſy alle, vnd igliche rechte, ere wirdikeit freiheyt gewonheit gerichte vorteil, vnd vbunge, in gerichte vnd awſwendig gerichtes, vor dem Romiſchen reiche, vnd an allen andern ſtetten vnd enden, wie das ymmer gebuͦren mag haben, vͤben, vnd der genczlichen gebruͣchen ſuͦllen vnd muͦgen, vnd andir edle vnd gefreiete grafen des Romiſchen reiches, durich rechte vnd gewonheit nach ſieten der lannde, haben halten, v̈ben, vnd der ſie in dheinemweis gebruͦch. Vnd darumb von keiſerlichir macht gebieten wir allen vnd ieglichen furſten geiſtlichen vnd werltlichen, grafen, freihen, edeln, vnd andern vnſern vnd des heilligen Romiſchen reichs lieben getrewen vnd vndertanen, daz ſy die obgenan. Herman vnd Wilhelm grauen von Cili, alle ire erben vnd nachkomen ewiclichen vnſre vnd des reiches freye edle grauen von Cili nennen vnd ſy daüor haben vnd halten ſuͦllen vnd auch ſie furbaſzmer in kumftigen czeiten, an den obgenanten vnſern keiſerlichen gnaden rechten, eren, wirden vnd freiheiten mit den wir ſie an irem namen vnd weſen gehöhet gewirdiget vnd gefreihet haben als dauor begriffen iſt nicht drangen hindern noch irren ſullen indheinemweis vnd wer ymand der dawider icht freüenlichen tete, der ſol zuͦſtunde, vnd als offte er das tuͦt, hundert markch lotiges göldes veruallen ſein, die halb in vnſer vnd des heiligen reiches kameͣrn, vnd halb den egenan. grauen von Cili iren erben vnd nachkomen ſullen an alles widerſprechen genczlich geuallen. Mit vrkundt ditz brieffs verſigelt mit vnſerer keiſerlichen maieſtat inſigel. Der geben iſt zu Bruͦnnen nach Criſts geburde dreyczehenhundert jar darnach in dem zwayvndsibenczigiſten jare an ſant Jeronimen tag, vnſrer reiche in dem sibenvndczwaynczigiſten vnd des keiſertumbs in dem achczehenden jaren.
per dominum Thimone de Koldicz
Nicol. [?] praepositus
Archivvermerke
Wie kayſer Karl die grafen von
Cyli zwͦ grafen erhebt vnd gemacht hat.
Cily xxiiija
1372. Cili
No: 21 Ladl: 43[1]
Beschreibung
1 Sig. pend. Karl IV.
Überlieferung
Ausfertigung
Arhiv Republike Slovenije, Zbirka listin, 1372 IX 30 (SI AS 1063/4291)
ehemalige Signaturen ARS: CE II 3; C/291, ZL 4291
vormals: Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Allgemeine Urkundenreihe, 1372 IX 30 (bis 1985)
Abschrift
Insert in einer Urkunde Sigismunds gegeben in Praha, 1436 November 30.
Nachweise
Drucke
Hahn, Simon Friedrich (Hg.): Collectio monumentorum veterum et recentium ineditorum. Tomus II. Braunschweig 1726, S. 748–751.
Krones, Franz: Die Freien von Saneck und ihre Chronik als Grafen von Cilli. Zweiter Theil: Die Cillier Chronik. Text mit kritischer Einleitung und historischen Erläuterungen. Graz 1883, S. 158–162. SLUB Dresden OBV
Christian Domenig, Die Urkunden der Grafen von Cilli (1341-1456). Bd. 1., Nr. (in Bearbeitung).
Regesten
Huber, Alfons: Die Regesten des Kaiserreichs unter Kaiser Karl IV. 1346-1378 (Regesta Imperii 8). Innsbruck 1877, Nr. 5138, S. 426. MDZ
Krones, Franz: Urkunden zur Geschichte des Landesfürstenthums, der Verwaltung und des Ständewesens der Steiermark von 1283–1411. In Regesten und Auszügen (Veröffentlichungen der Historischen Landeskommission für Steiermark 9). Graz 1899, Nr. 284 S. 83/73 OBV
Domenig, Christian: "tuon kunt". Die Grafen von Cilli in ihren Urkunden (1341-1456). Klagenfurt (Diss.) 2004, Nr. 75 S. 147. OBV
Internet
RI VIII n. 5138, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1372-09-30_1_0_8_0_0_5616_5138 (Abgerufen am 20.10.2024).