U-1455-10-06-0001
1455 Oktober 6, Cilli
Regest
Graf Ulrich II. von Cilli gewährt den Bürgern und der Stadt Cilli Privilegien.
Transkription
Wir Ulrich von gottes gnaden graff zuͦ Cillÿ, zuͦ Orttenbuͦrg vnd in den Seger etc. Ban zuͦ Dalmatien, zuͦ Croatien uͦnd in Windischen landen. Bekennen für uͦnſz, uͦnſere erben vnd nachkommen, vnd thuͦen kuͦndt mit dem offenen brief allen vnd irglichen, gegenwertigen vnd künfftigen, die diſen brief hören, sehen, oder leſen, wie das uͦnſer fürſtlichen würdigkheit zuͦgehört vnd woll anſtehet. Daſs wir mühe, arbeith vnd leÿden uͦnserer uͦnterthanen vnd getreüen mit embſigen fleiſz bedenckhen, vnd in uͦnſerm gemüth bewegen, auͦch zuͦſtatten kommen, dz nach gelegenheit der zeit vnd menſchlicher wandluͦng gemeiner nuͦtz nicht gemindert, ſondern gemehrt vnd beſſert werde, vnd wan aber vor uͦnſz kömmen seÿn, die ehrſamben vnſer gethreüen die richter, rath uͦnd die ganz gemain uͦnſerer statt Cillÿ, vnd brachten uͦns für einen offenen beſigelten brief von weÿland, dem hochgebohrnen fürſten, uͦnſrem lieben herrn vnd vatter graff Fridrichen grafen zuͦ Cillÿ, zuͦ Orttenbuͦrg vnd in dem Seger etc. Ban in Windiſchen landen löblicher gedechtnuͦs, lauͦtuͦnden, der inhalt, dz er sÿ mit statts rechten vnd anderen gnaden fürgeſehen vnd begabt hat, vnd haben uͦns angeruͦfft vnd gebetten, ihnen denſelben brief gnädiglich zuͦbeſtätten, denſelben brief wir geſehen vnd gehört haben der auͦfrichtiglich gefertigt iſt, vnd von wort zuͦ wort lauͦthet, alſz mit nahm hernach geſchriben ſtehet.
[1 Urkunde inseriert] U-1451-04-11-0002
Haben wir nuͦn betracht, uͦnd angeſehen, solch willig vnd getreüe dienſt, die vnſern vorforderen uͦnd uͦnſz die benanten uͦnſere richter, rath uͦnd auͦch die gemain uͦnſer statt zuͦ Cillÿ die nuͦn verſchaiden ſeÿnd, uͦnd die noch lebend offt vnd dickh haben erzaigt uͦnd gethan, vnd ir uͦnd ir mit lauͦthern uͦnd ganzen treüen, ehren uͦnd frombkheit, auͦch it aller gehorſamb uͦnd uͦnterrthännigkheit an uͦnſz uͦnd herrſafft Cillÿ veſtiglichen bliben, uͦnd alſo herkommen seÿnd, vnd daruͦmb uͦnd beſonderlich, dz aller ſach gedechtnuͦs mit den tägen hingehet uͦnd flieſſt, die nicht mit briefen wird gewigt vͦnd beſtätt, ſo haben wir denſelben dem richter, rath uͦnd der ganzen gemain uͦnſer benanten statt, uͦnd allen ihren nachkomben, uͦnſern buͦrgern zuͦ Cillÿ zuͦ einer ewigen gedechtnuͦs demſelben uͦnſers lieben herrn vnd vatters brief mit allen ganden rechten uͦnd freÿheiten, die dan darzuͦr clärlich begriffen seind mit allen puncten uͦnd articlen alſz der von wort zuͦ wort abgeſchriben steht, bestätt, beuͦeſtent vnd kräfftig gemacht, beſtät, befeſtnen vnd kräfftig machen, den auͦch wiſſentlich mit dem brief zuͦ ſolcher maſz dz sÿ vnd ihr nachkommen den benanten uͦnſers herrn uͦnd vatters briefs, mit allen gnaden, rechten vnd freÿheiten, alſz die mit nahmen darinn begriffen seÿndt, brauͦchen vnd genüeſſen ſollen uͦnd mögen, ohn uͦnſer, uͦnſer erben vnd nachkommen uͦnd ohn männiglich irruͦng uͦnd widerſprechen. Item alſz auͦch in derſelben uͦnſers herrn vnd vatters brief begriffen iſt, dz er ihn das hauͦſz an den platz gelegen, das weÿland Hainrichs Erlauͦer geweſen iſt, zuͦ einem rathauͦſz gegeben hat, doch alſo dz sÿ ihm ain gemach in den hauͦſz, darinnen ſein zeüg ligt, laſſen ſolten, nuͦn mainen wir uͦnſere zeüg fürbaſſter nicht darin zuͦhalten, ſondern den andern enden zuͦlegen, vnd haben sÿ das gemachs begeben, ihn auͦch daſſelb hauͦſz, mitſambt dem gemach vnd keller, darin der zeüg gelegen iſt, vnd all andrer zuͦgehörung zuͦ ain rathauͦſz gänzlich vnd lediglich gegeben, wiſſentlich in crafft des briefs, ſonder ſo haben wir gemerkht, dz in andern stätten, die buͦrger ein buͦrgermeister, richter vnd rath, auͦch andere guͦte ordnuͦng nach ihren gefahlen ſezen mögen, haben wir dennſelben uͦnſern buͦrgern gegenwertigevnd auͦch zuͦckünfftigen auͦch die gnadn gethan vnd ihnen erlauͦbt vnd vergönnet wiſſentlich mit dem brief, damit sÿ vnd all ihr nachkommen, vnſere buͦrger zu Cillÿ nuͦn fürbaſſer jährlich einen buͦrgermeiſter, richter vnd rath hinter ihnen, welche ihnen dan am beſten darzuͦe gefallen, auͦch andere guͦette ordnuͦng, die in andern stätten in Steÿr sind, uͦnd gewohnheit iſt, erwählen, sezen uͦnd ordnen mögen, darin wir in nicht reden, noch thuͦen wöllen, vnd dadurch dz den benant uͦnſerm richter, rath auͦch der gemain uͦnſer benantn statt zuͦ Cillÿ vnd allen ihren nachkömmen, den buͦrgern zuͦ Cillÿ solich obgenantr gnad uͦnd freÿheit ihnen von weÿland den benanten uͦnſerm lieben herrn vnd vatter auͦch von uͦnſz gegeben, auͦch ſolch iuͦnger bestättiguͦng von uͦnſz, uͦnſern erben vnd nachkommen von männiglich ganz veſt, ſteth, beÿ cräfften uͦnd uͦnzerbrochen bleiben geben wir in diſen uͦnſerm brief mit uͦnſerm fürſtlichen anhanguͦnden inſigl beſiglt. Geben zuͦ Cillÿ nach Chriſti gebuͦrth vierzehenhuͦndert vnd im fünff und fuͦnffzigiſtn jahr, am montag nach sanct Franciscen tag.
Beschreibung
Pap., Insert in Abschrift einer Urkunde Karls VI. gebeben in Wien, 1717 September 18.
Überlieferung
Abschrift
Zgodovinski arhiv Celje, Zbrika listin, L 28 (18. Jh.).
Nachweise
Faksimile
Žižek, Aleksander: Karel VI. potrdi celjske mestne svoboščine. 1717, september 18, Dunaj. Bd. 1. Celje 2004, Bl. 4r–7r.
Druck
Žižek, Aleksander: Karel VI. potrdi celjske mestne svoboščine. 1717, september 18, Dunaj. Bd. 2. Celje 2004, S. 5–11.